Für Mitarbeiter aus aller Welt führt die Firma Geistlich interne Trainings in der Schweiz durch

Die Schweizer Firma Geistlich stellt unter anderem Produkte für die Regeneration von Geweben im Bereich der Zahnmedizin her. Um ihre Mitarbeiter zu schulen, finden in regelmässigen Abständen interne Schulungen mit ihren Produkten am Sitz in Root im Kanton Luzern.

Im Rahmen dieser Schulung zeigt Marco Zeltner den Teilnehmern jeweils Fallbeispiele aus der Praxis und seinem Spezialgebiet, der Implantologie und ästhetischen Zahnmedizin. Auch bei dieser Durchführung im April hielt er wieder ein zweistündiges Referat zu Knochen- und Weichgewebe-Ersatzmaterialien. Diese werden im Bereich der gesteuerten Hart- und Weichgewebe-Regeneration gebraucht. Es handelt es sich um Verfahren, die durch den Einsatz von Barrieremembranen die Regenerationsfähigkeit des eigenen Knochens nutzen, um verloren gegangenen Alveolarknochen (Kieferkammknochen) wieder aufzubauen und dadurch das Setzen eines Implantats (einer künstlichen Zahnwurzel) zu ermöglichen.

Knochendefekte entstehen nach Zahnextraktionen (Entfernung eines Zahnes ohne weitergehende operative Maßnahmen) und durch Alveolarkammatrophie (Rückbildung des Kieferkammknochens) bei längerer Zahnlosigkeit. Wird ein Zahn entfernt, so bildet sich der Knochen im Bereich der Extraktionswunde auf Grund fehlender funktioneller Belastung zurück. Der Alveolarkamm atrophiert sowohl in der Höhe als auch in der Breite um bis zu 50 Prozent. Da ein Implantat (eine künstliche Zahnwurzel) vollständig von Knochen umgeben sein muss, kann für die Implantation der Aufbau neuen Knochens erforderlich sein. Auf diesem Hintergrund hat sich die GBR zu einem festen Bestandteil der Implantologie entwickelt.

Ziel jeder regenerativen Therapie ist es, verloren gegangene Strukturen nicht nur zu reparieren, sondern zu regenerieren. Das bedeutet, dass verloren gegangener Alveolarknochen differenziert wieder aufgebaut werden soll. Unter dem Schutz einer Membran als mechanischer Barriere gelingt es dem körpereigenen Knochen, seine Regenerationsfähigkeit zu entfalten und Knochen neu zu bilden.

Bei günstiger Form und Lokalisierung des Knochendefekts kann die Membrantechnologie allein angewendet werden. Bei ungünstiger Defektmorphologie (Beschaffenheit des Defekts) jedoch muss die Membran durch Füllmaterial vor dem Kollabieren geschützt werden. In diesem Fall dient sie nicht nur als Barriere, sondern auch zur Stabilisierung des transplantierten Knochens bzw. Knochenersatzmaterials. Ohne die Membranbarriere käme es zu einer Auffüllung des knöchernen Defekts mit schnell proliferierendem (wachsendem) Bindegewebe anstelle des langsamer wachsenden Knochens